Ruhla im Takt der Zeit - Das Erbstromtal bewegt sich - ISEK 2030 Zukunft Erbstromtal

Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Gestaltung einer Kommune ist immer Anliegen aller interessierten Einwohner. Für das obere Erbstromtal bedarf es dazu auch strukturierter Planungsprozesse.

Zukunft 2030 – Das Erbstromtal bewegt sich

Der Stadtrat Ruhla und der Gemeinderat Seebach haben dazu im Jahr 2019 die Beschlüsse für die Fortschreibung des gemeinsamen Integrierten Stadtentwicklungskonzepts gefasst. Unter dem Motto „Das Erbstromtal bewegt sich“ beginnt jetzt die Stadtverwaltung mit dem Planungsbüro Umbau Stadt diesen Prozess gemeinsam mit den Bürgermeistern der Stadt Ruhla und der Gemeinde Seebach, mit den Ortsteilbürgermeistern von Thal und Kittelsthal sowie mit Bürgern, Unternehmern und Vereinen sowie weiteren Partnern die Stadtentwicklungsplanung für den Zeitraum bis 2030. Dabei fußt der Prozess auch auf bisherigen Stadtentwicklungskonzepten.

Gemeinsames Stadtentwicklungskonzept 2002 für die Stadt Ruhla und die Gemeinde Seebach

Schon im ersten gemeinsamen Stadtentwicklungskonzept 2002 wurden Ruhla und Seebach zusammen betrachtet. Für Ruhla wurde drei Ziele der Entwicklung als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum aufgestellt:

  1. die qualitative Entwicklung als Wohnstandort mit den Ortsteilen,
  2. die Entwicklung von Gewerbeflächen für leistungsfähige klein- u. mittelständische Unternehmen, die der Ausprägung als Erholungsort nicht entgegenstehen,
  3. die Entwicklung räumlicher Potenziale für den Ausbau der touristischen Prägung als Erholungsort nebst Entwicklung von Sport- und Freizeiteinrichtungen.

Im Stadtentwicklungskonzept 2002 ging es noch um Abriss und Neubau. Ruhla galt eine Zeit lang als „größte Baustelle“ des Wartburgkreises. Das Gesicht der Stadt änderte sich. So wurden im Zeitraum von 2002 bis 2010 in Ruhla die Industriebrachen abgerissen, rekultiviert und begrünt, im Stadtzentrum der Neue Markt mit Touristinformation geschaffen sowie die Bermbachtalhalle saniert und erweitert. In Thal wurde die Ortsdurchfahrtsstraße saniert und die Buswendeschleife behindertengerecht ausgebaut. In Kittelsthal entstand das Dorfgemeinschaftshaus mit einem Mehrfamilienwohnhaus und die Straße im Unterland/der Lindenplatz und das Feuerwehrgerätehaus wurden grundhaft saniert. Dies sind nur einige Beispiele für die vielen Maßnahmen der Stadtentwicklung. Ein Meilenstein des Wandels war 2003 die Prädikatisierung als staatlich anerkannter Erholungsort. Ruhla mit Thal und Kittelsthal - nebst Seebach - bilden seit dem ein starkes oberes Erbstromtal und ein Grundzentrum in Südwestthüringen.

Gemeinsame Fortschreibung des ISEK 2010 für die Stadt Ruhla und die Gemeinde Seebach

Mit der Fortschreibung 2010 konnte die Entwicklung der Orte erneut vorangebracht werden. Dabei ist der Stand der Umsetzung in Ruhla und Seebach überprüft worden. Daran wurden die Ziele aktualisiert und neue Maßnahmen beschlossen. Seit 2010 entstanden dann Projekte zur Lückenschließung, zur Leerstandnutzung und zur Belebung entsprechender Strukturen, wie zum Beispiel in Ruhla in der Marienstraße 1 die Ideenschmiede, in der Bahnhofstraße die Erweiterungsflächen für bestehende Ruhlaer Industriebetriebe, die Quartiersumgestaltung und die Oberflächensanierung des 4. Bauabschnittes „In der Ecke“. Die Sanierung der kompletten Ortsdurchfahrt von Thal bis Ruhla wurde in diesem Zeitraum vollendet. Das Kulturhaus in Ruhla konnte teilsaniert werden. In Thal wurde das Forsthaus saniert sowie das Mehrzweckgebäude am Sport- und Freizeitzentrum neu errichtet. Für die Kinder entstanden drei neue Spielplätze, in Ruhla der Wasserspielplatz an der Harmonie und der Spielplatz in der Karolinenstraße sowie in Kittelsthal am Dorfgemeinschaftshaus. In Kittelsthal wurden zudem die Sandhohle und die Mosbacher Straße saniert. Wieder verschönerte sich das Bild der Orte.

Aber „Im Takt der Zeit“ ändern sich die Aufgaben, Ideen und Wünsche in unserer Heimat. Aus diesen Gründen ist es nun wieder an der Zeit, ein neues gemeinsames ISEK bis 2030 mit Ihnen zu entwickeln.

Stadtfibel – die Sache erklärt: heute „ISEK“

Die Abkürzung „ISEK“ bedeutet „Integrierte Städtisches Entwicklungskonzept“. Sie ist das Ergebnis eines etwa zweijährigen Planungsprozesses. In einer ersten Phase geschieht die Bestandsaufnahme, worin das beauftragte Büro Umbau Stadt den bisherigen Stand der Entwicklung zusammenfasst und kritisch betrachtet. Zugleich werden alle Interessierten bei Stammtischen zur Ideensammlung eingeladen, wobei Vertreter aus allen Bereichen von Gesellschaft, Wirtschaft, Sport und Kultur in den Prozess mit einbezogen werden. Deswegen heißt es auch „Integriertes Städtisches Entwicklungskonzept“. In einer zweiten Phase fließen die Daten aus der Analyse und die Ideen aus den Stammtischen in eine Zukunftskonferenz ein. In deren Ergebnis werden die Leitlinien und Themenschwerpunkte für die Stadtentwicklung festgelegt. In der dritten Phase werden dann die Themenschwerpunkte in Themenarbeitsgruppen vertieft und daraus Konzepte mit Beteiligung der Bürger entwickelt. In der vierten Phase entstehen dann konkrete Projektideen. Die Analyse, die Leitlinien, die Konzepte und Projekte werden in der fünften Phase dann in einem Integrierten Städtischen Entwicklungskonzept schriftlich fixiert und letztlich vom Stadtrat bzw. Gemeinderat beschlossen. Mit dem ISEK liegen dann zum einen Leitbilder, Ziele und Maßnahmen für die Entwicklung bis 2030 vor, zum anderen sind damit Voraussetzungen zur Förderung im Rahmen von Städtebauprogrammen erfüllt. Das alles ist auch für unsere Heimatorte notwendig und für die Bevölkerung wichtig. Es folgt dann die sechste Phase, die Umsetzung.

Ab Februar 2020: Stammtische zur Ortsentwicklung

Bei verschiedenen Stammtischen wollen wir mit Bürgern aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ins Gespräch kommen. In diesem Sinne haben wir das ISEK schon beim Vereinsstammtisch am 28.1.2020 zum Thema gemacht. Weiterhin laden wir herzlich zu den folgenden Terminen ein:

Kirchenstammtisch
18.02.2020 18.00 Uhr, Rathaus Ruhla, Sitzungszimmer

Kinder- & Jugendstammtisch
25.02.2020 16.00 Uhr, Jugendclub "Freetime" Ruhla

Gewerbestammtisch
26.02.2020 19.00 Uhr, Café "Gute Stube" Ruhla

Vermieter- & Tourismusstammtisch
04.03.2020 18.00 Uhr, Kulturhaus Ruhla Bürgerzimmer

Bürgerstammtisch Ruhla
12.03.2020 18.00 Uhr, Kulturhaus Ruhla Saal

Bürgerstammtisch Thal
13.03.2020 19.00 Uhr, Sport- und Freizeitzentrum Thal

Bürgerstammtisch Kittelsthal
Termin in Planung

Bürgerstammtisch Seebach
Termin in Planung

Bei allen Stammtischen bewegen uns die Fragen: Was macht unsere Orte hier im oberen Erbstromtal lebenswert? Was ist für die weitere Entwicklung wichtig? Was sollte man bewahren? Was sollte man positiv verändern? Ihre Mithilfe ist uns dabei wichtig, um auch die richtigen Antworten auf diese Fragen zu finden. Sie sind der/die weltbeste Experte/Expertin für Ihren Wohnort!

2. April 2020 Zukunftskonferenz für das Erbstromtal

Die Ergebnisse aller Stammtische und der Bestandsaufnahme durch das Büro Umbau Stadt fließen dann in die Zukunftskonferenz ein. Diese findet am 02.04.2020 um 19.00 Uhr im Klubhaus Seebach statt. Anhand des Gesamtbildes wollen wir gemeinsam die Stärken und Schwächen feststellen, neue Ideen sammeln und daraus Ziele und Themenschwerpunkte ableiten sowie Konzepte und Projektideen entwickeln, die geeignet sind, die Orte aufzuwerten und für künftige Anforderungen über Ortsgrenzen hinweg zu stärken. Wir würden uns freuen, wenn Sie je nach Interesse und Thema bereit wären, an diesem Konzept mit zu arbeiten.

 

Ihr Bürgermeister Dr. Gerald Slotosch,
Bürgermeister Stadt Ruhla