Ruhla im Takt der Zeit - Mai-Traditionen

 

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,

die Witterung brachte um den 4. Mai in Ruhla zwar nochmal einen kurzen Wintereinbruch. Nun aber ist das Frühjahr ganz eingezogen. Die Natur steht in frischem Grün, die ersten Samen des Löwenzahns fliegen im Schwarm und die Vogelbrut ist in vollem Gang. Auch das Leben der Stadt nimmt mit den Mai-Traditionen an Fahrt auf.

Eröffnung der Hüttensaison und Frühlingsfest

Bekanntlich zieht es ja am 1. Mai die Rühler, Thälschen und Kittelsthälschen Bürger hinaus in die Natur. Auch dieses Jahr waren bei schönem Wetter vormittags schon Heerscharen an Wanderburschen und Wandermädchen, ja ganze Familien, unterwegs. Schnell herrschte auf der Bermerhütte ein Andrang am Bratwurst-, Bier- und Kuchenstand. Der WSC 07 hatte mit seinen Mitgliedern voll zu tun. Die Erbstromtaler Musikanten brachten spontan viel Freude mit Blasmusik. Von so  manchen Gast hörte ich: Bei guter Laune bleiben wir ein Weilchen länger, auch wenn uns der Weg später noch zum Frühlingsfest am Waldbad Ruhla führen wird. Dort klingt dann bei Kaffee und Kuchen und manch musikalischer Einlage der Tag dann aus. Andere finden es am Königshäuschen schön. Ruhla hat für diese gelebte 1. Mai-Tradition einige lohnende Ziele, die bei einer Tour schön zu verbinden sind.

Luther-Wanderung

Eine besondere Erfahrung war in diesem Jahr die Luther-Wanderung. Im Rahmen der Eisenacher Wanderwochen findet diese Tour immer am 4. Mai statt, dem Tag der Scheingefangennahme von Martin Luther. Dieses Jahr starteten 8 Wanderer von Ruhla aus über den Messerweg nach Steinbach. In der Concordia-Kirche erhielt die Gruppe noch einen Reisesegen, den Pfarrer i. V. Johannes Reinhardt mit den Worten gab: Die Bibel ist voll mit Geschichten zum Wandern. Anschließend ging es bei 0 Grad Celsius und 4 cm neuen Nassschnee durch Flur und Wald. Tilo Freiboth führte dabei mit viel Kenntnis und Humor die Gruppe an. Unterwegs fanden sich Buchenblätter mit Schneehaube und unglaublich schöne Naturimpressionen. Unterwegs gab’s einen Imbiss auf Glasbach und dann im Schleifkotengrund wieder viel Historisches. Mit einem Kaffeetrinken im Messerstübchen endete die Tour. Vielleicht wird daraus auch eine wandernde Mai-Tradition.

Muttertagskonzert der Erbstromtal-Musikanten

Sie vielen Jahren ist zweifelsfrei das Muttertagskonzert im Kulturhaus Ruhla eine klingende Mai-Tradition. In diesem Jahr stand das Konzert unter dem Stern des Jubiläums „70 Jahre Blasorchester Ruhla“, aus dem die heutigen Erbstromtal-Musikanten hervorgingen. Sieben Jahrzehnte verbreiten die Blasmusiker Freude an der Musik, und mit Flötist Franz Dörfler ist einer der Gründer bis heute aktiv. Das Jubiläumskonzert brachte viel Freude im vollbesetzten Klubhaussaal und viele Gratulanten hatten sich eingefunden. Als Bürgermeister nahm ich dann als herzlichen Dank noch eine besondere Würdigung vor: Aufgrund ihres hohen ehrenamtlichen Engagements und des Jubiläums „70 Jahre Blasorchester Ruhla“ durften sich die Mitglieder des Musikvereins Erbstromtal e.V. ins Ehrenbuch der Stadt Ruhla eintragen. Mögen die Erbstromtal-Musikanten auch in den nächsten Jahrzehnten die Blasmusiktradition als Teil unserer Kultur und zur Freude der Menschen bewahren.

Städtepartnerschaft Ruhla-Escaudain

Im Monat Mai ist seit Jahren auch der Zeitpunkt, an dem die Städtepartnerschaft Ruhla Escaudain gelebt wird. Dieses Jahr fährt eine Delegation des Partnerschaftsvereins nach Escaudain. Auch ich freue mich darauf, einmal die französischen Freunde in ihrer Heimat besuchen zu können. Mögen es schöne Tage im Mai werden - die herzlichen Begegnungen über europäische Grenzen auch in Zukunft ein Teil unserer Mai-Traditionen bleiben.

Ich danke nochmals allen, die sich aktiv bei den Mai-Traditionen einbringen!

Für manchen aber gilt vielleicht eine alte Bauernregel:

„Die erste Liebe und der Mai geh'n selten ohne Frost vorbei.“

 

Eine schöne Maiwoche wünscht Ihnen

Ihr Dr. Gerald Slotosch

Bürgermeister der Stadt Ruhla