Wetter

Witterungsrückblick für den Monat September 2021

Der Wetterhahn von Sankt Concordia blickt zurück auf  den ersten Herbstmonat im Jahre 2021

Nun merken wir es schon deutlich, die Tage werden kürzer und die Nächte länger. Beträgt die Tageslänge am 1.September 13 Stunden und 33 Minuten, so haben wir am 30. September nur noch 11 Stunden und 43 Minuten. Der September  wird auch Erntemonat, Fruchtmonat, Herbstmonat, oder Saumonat genannt, da nun die Jagd auf die Wildschweine beginnt. Eine alte Wetterregel besagt, „Erst im September ist der Herzschlag des Sommers zu spüren.“ Oder „Durch des Septembers heiteren Blick, schaut nochmal der Mai zurück.“

Mit den länger werdenden Nächten beginnt langsam, ganz langsam die Verfärbung des Laubes unserer Bäume. Die Esche beginnt als erstes ihre Blätter von sich zu werfen.

Die ersten kühlen Winde wehen um unsere Nasen. In den frühen Morgenstunden streifen besonders empfindliche Zeitgenossen schon einmal die Handschuhe über. Sagt doch eine Wetterregel „Ab St. Cyprian (16. September) zieht man oft schon Handschuhe an“. Wir merken täglich mehr, der Herbst steht vor der Tür und klopft zärtlich, aber doch bestimmt an.

Doch halt, der September gilt auch als Schönwettermonat. Treffen doch besonders zu Monatsanfang der Spätsommer und der Frühherbst auf einander. Dieser Zeitraum ist zumeist mit einer Schönwetterperiode verbunden, so auch in diesem Jahr.

So besagt eine Regel unserer Altvorderen „Schönes Wetter hat dir auf Wochen des Ägidius (1.September) Sonnenschein versprochen“. Oder auch „Schönes Wetter in den ersten Septembertagen will den ganzen Herbst ansagen“.

Die ersten 10 Septembertage brachten uns auch in Ruhla 10 Sonnentage am Stück. Die Tageshöchsttemperaturen stiegen in diesem Zeitraum an fünf Tagen über 20°C. Die restlichen 5 Tage blieben sie zu unserer Freude knapp darunter. Für Ruhla ein erstaunlich positives Ergebnis, zumal uns der August, was schönes Wetter betraf, geradezu enttäuscht hatte.

Die ersten reifen Früchte des Herbstes, besonders seine Zeigerpflanze der Holunder, die ersten reifen Kastanien und Hagebutten deuten auf die Ankunft der neuen Jahreszeit hin.

Die alten Weiber überziehen die Natur mit ihrem hauchdünnen Netz aus Silberfäden. Der Legende nach handelt es sich hierbei um Silberfäden aus Marias Mantel bei ihrer Himmelfahrt.

Für die Gartenbesitzer beginnt nun nochmals eine arbeitsreiche Zeit. Muss der Garten in den nächsten Wochen winterfest gemacht werden und die letzten Erntearbeiten laufen auch noch. Aus den Augen verlieren sollten wir auch nicht das nächste Frühjahr. Die Blumenzwiebeln der Frühblüher müssen in den Boden. Nicht vergessen dürfen wir die Kübelpflanzen, sie müssen unbedingt vor den ersten Nachtfrösten ins Winterquartier bzw. mit einem entsprechenden Frostschutz versehen werden. Also, ran ihr Gartenbesitzer, nutzt noch die verbleibenden schönen Tage. Dabei wird sicherlich noch genügend Zeit verbleiben, um nach guter Thüringer Art den Rost anzuwerfen.

Die ersten 20 Septembertage lagen bei ihrer Mitteltemperatur bei 14,32°C. Die erreichte Höchsttemperatur in diesem Zeitraum betrug am 09. September 25,0 °C. Mit diesen 25,0°C wurde in diesem Jahr nochmals in Ruhla ein Sommertag erreicht.

Die Nächte dagegen zeigten sich schon herbstlich kühl, bei einem Mittel von 9,38°C. Am 20. September betrug die Nachttemperatur schon herbstliche 3,0°C

Der Regen ist, wie eigentlich septembertypisch, wieder einmal zu kurz gekommen, man möchte meinen, extrem zu kurz. So regnete es in den ersten 20 Tagen nur magere 3,8 l /m² an 3 Tagen. Die Bewölkung des Firmaments zeigte sich in den ersten 20 Septembertagen wie folgt: wolkenlos 2 Tage, sonnig 6 Tage, heiter 2 Tage, wolkig 2 Tage, bewölkt 1 Tag, fast bedeckt 5 Tage und bedeckt 2 Tage. An Sonnenstunden wurden im genannten Zeitraum 100,2 Stunden über den Bergen von Ruhla erreicht.

Die letzten 10 Septembertage brachten uns weitere 2 Tage Regen mit 9,8 l /m² und nochmals 48,3 Stunden Sonnenschein. Dadurch erreichten wir in Ruhla im gesamten Monat insgesamt 13,6 Liter Niederschlag auf den m² - gefallen in 5 Tagen. Ein mageres Ergebnis, für einen September jedoch nicht ungewöhnlich. Die Sonne schien im gesamten Monat September 148,5 Stunden über unser schönes Ruhla.

Die tiefste Nachttemperatur im Monat September erreichten wir am 21.09. mit 2,3°C, somit gab es im September bei uns keinen Frost.

Wenn wir uns die Bedeckung des Himmels für den gesamten Monat ansehen, so kommen wir zu folgenden Ergebnis: Wolkenlos 2 Tage, sonnig 9 Tage, heiter 2 Tage, wolkig 5 Tage, bewölkt 3 Tage, fast bedeckt 6 Tage und bedeckt 3 Tage.

Der Wind wehte im gesamten Zeitraum 19 Tage aus West, 2 Tage aus Südost, 1 Tag aus Südwest, 7 Tage aus West Süd West und einen Tag aus Süd – Süd - West.

Die durchschnittliche mittlere Temperatur lag bei 13,72°C. Die  durchschnittliche Maximaltemperatur lag bei 19,01°C.

Der Luftdruck für den gesamten Monat September betrug in Ruhla im Minimalwert bei 1013,3 hPa, im Maximum, bei 1032,8 hPa und im Durchschnitt bei 1022,96 hPa.

Wir müssen bei den Temperaturen berücksichtigen, dass Thüringen, laut Deutschem Wetterdienst, im September mit durchschnittlich 14,7°C das kälteste Bundesland war.

Die durchschnittliche Regenmenge betrug für ganz Thüringen 32 l/m².

Für ganz Deutschland gilt mit 35 Litern Niederschlag pro m² im Durchschnitt der September 2021 seit 15 Jahren als trockenster September.

An Sonnenschein kamen für unser Land Thüringen 165 Stunden im Durchschnitt zusammen.

So viel zu einem enorm trockenen, relativ sonnigen und etwas kühlen September. Enden wir mit einem alten Wetterspruch: „Auf einen heiteren September folgt ein rauer, trüber Oktober.“ Lassen wir uns also vom zweiten Herbstmonat überraschen.

 

Ihr Gert Götze als Resümee für den ersten Herbstmonat