UNESCO Global Geopark Thüringen Inselsberg - Drei Gleichen

Tourist- und Naturpark-Information

Unter dem Motto "Auf den Spuren von Pangäa" entführt der UNESCO Global Geopark Thüringen Inselsberg - Drei Gleichen Besucher in die Welt der Erdgeschichte Thüringens. Im Vordergrund stehen geologische Sehenswürdigkeiten und Geotope, welche durch verschiedene GeoRouten miteinander verbunden sind. Zahlreiche Ausstellungen zum Thema Geologie und Bergbau befinden sich im Geopark. In drei Schauhöhlen und drei Schaubergwerken kann die Unterwelt des Geoparks besichtigt werden.

Der Geopark umfasst den westlichen Thüringer Wald und das Burgenland Drei Gleichen, zwischen Erfurt, Gotha und Arnstadt.

Eine Übersicht über alle Geopark-Angebote gibt es auf der Internetseite des Geoparks.

Tag des Geotops

Jedes Jahr am 3. Sonntag im September findet bundesweit der „Tag des Geotops“ statt. Museen, Universitätsinstitute, die Geologischen Landesämter, Vereine, Schaubergwerke, Schauhöhlen und Touristinformationen, aber auch viele engagierte Privatpersonen bieten an diesem Tag Führungen, Exkursionen und andere Veranstaltungen mit geowissenschaftlichen Schwerpunkten in Deutschland an.

Rund um den Tag des Geotops können Geotope, wie Steinbrüche, Felsen oder Mineralien, historische Bergwerke und viele andere Ausflugsziele mit Fachleuten erkundet werden. Hautnah können Sie „ENTDECKEN UND ERLEBEN“, wie unsere Erde und ihre Rohstoffe entstanden sind und wie sich die Landschaft gebildet hat. Der Tag des Geotops wird im UNESCO Global Geopark Thüringen Inselsberg – Drei Gleichen jährlich mit einem umfangreichen Angebot an geologischen Führungen auf GeoRouten, in Schauhöhlen, Schaubergwerken und aktiven Steinbrüchen begangen.

Nicht nur für Fachleute, sondern gerade auch für interessierte Laien und unternehmungsfreudige Familien gibt es interessante und abwechslungsreiche Aktionen: von der Höhlenführung über die fachkundig betreute Geowanderung und die geologische Radtour bis hin zum Kinderfest mit dem Gießen und Bemalen von Fossilien und der Erkundung des geologischen Zeitstrahls.

Oft widmen sich die Veranstaltungen zum Tag des Geotops dem Gestein des Jahres. 2020 wurde das Gestein Andesit auserwählt.

Aufgrund der Corona-Pandemie fanden 2020 fast keine Veranstaltungen statt, so dass 2021 erneut Andesit Gestein des Jahres ist.

Alle aktuellen Veranstaltungen im Geopark zum Tag des Geotops findet man auf der Website des Geoparks.

GeoRouten in der Umgebung

Wanderung über die tropische Ruhlaer Insel

GeoRoute 9 - von der Kittelsthaler Tropfsteinhöhle zur Altensteiner Höhle Dauer: 1 Tagestour

Eine Wanderung über eine tropische Insel und das mitten im Thüringer Wald?

Zugegeben, Sandstrände und Palmen finden Sie heute nicht mehr in Ruhla. Die "Ruhlaer Insel" gab es vor ca. 257 Millionen Jahren im damaligen Zechsteinmeer. Auf einer Wanderung entlang der GeoRoute erfährt man auf 42 Erläuterungstafeln Wissenswertes zu den Themen Geologie, Bergbau, Wissenschaftsgeschichte und Biologie.

Die GeoRoute "Wanderung über die tropische Ruhlaer Insel" führt vom Wolfsberg mit der Kittelsthaler Tropfsteinhöhle (Ruhla OT Kittelsthal) über den Thüringer Wald zur Altensteiner Höhle (Bad Liebenstein OT Schweina). Beide Höhlen bildeten sich in Riffkalken aus der Zechstein-Zeit (Ober Perm). Damals vor ca. 258-251 Millionen Jahren bedeckte ein flaches tropisches Meer den mitteleuropäischen Raum. Im Gebiet zwischen Ruhla und Brotterode befand sich eine Insel, die von den Geologen als die "Ruhlaer Insel" bezeichnet wird. Von der Insel ist morphologisch nur noch wenig vorhanden. Der später herausgehobene Thüringer Wald prägt heute die Landschaftsoberfläche. Die einstigen Riffe bilden heute Berge am Nord- und am Südrand des Thüringer Waldes. Zwischen Ruhla, Thal, Seebach und Wutha-Farnroda sind es der Hohle Stein auf dem Schoßberg, der Scharfenberg, der Große und Kleine Wartberg, der Große und der Kleine Ebertsberg, der Spitzige Stein, der Krumtsberg und der Wolfsberg. Am Südrand liegen bei Bad Liebenstein, Steinbach und Schweina der Schloßberg/Liebensteiner Riff, das Hattenbachsfeld und das Altensteiner Riff.

Zum Flyer der GeoRoute 9

Thüringer Rohstoffpfad

GeoRoute 11 - vom Kittelsthaler Gipsbruch bis Georgenthal Dauer: 2 Tagestouren Start: Gipsbruch Kittelsthal

Entlang dieser GeoRoute werden die über 1.000 jährige Bergbautradition sowie Rohstoffe vorgestellt, die in Thüringen und speziell im Thüringer Wald eine wichtige Rolle spielten (u. a. Eisenerze). Einige, wie z. B. Sandstein, werden auch noch heute abgebaut. Auf den zahlreichen Übersichts- und Erläuterungstafeln am Wegesrand wird über die Entstehung, über Vorkommen, Abbau und Verwendung des jeweiligen Rohstoffs (z. B. Gips, Kohle, Salz oder Kobalt) informiert.

Übrigens: Hinsichtlich der Vielfalt der einst abgebauten Rohstoffe unterschieden sich Thüringer Wald und Erzgebirge kaum. Jedoch waren die sächsischen Fundstellen weitaus ergiebiger als die Thüringer.

(Text aus Geopark-Broschüre: Dr. B. Aschenbrenner)

Das Geopark-Highlight für Kinder: Der Saurier-Erlebnispfad Georgenthal - Tambach-Dietharz

GeoRoute 6 - von Georgenthal zum Bromacker Dauer: ca. 3 Stunden Start: Touristinfo Georgenthal oder Lutherkirche in Tambach-Dietharz

Im Reich der Saurier

Reisen Sie 100 Millionen Jahre durch die Erdgeschichte und gehen Sie auf Spurensuche zu einer Vielzahl einzigartiger Kreaturen, die fast alle in Thüringen lebten. Es erwarten Sie einige der einzigartigsten und bedeutendsten Saurierfunde weltweit, wie zum Beispiel der "Segelrücken-Saurier", wovon viele in der Saurier-Fundstelle am "Bromacker" zwischen Tambach-Dietharz und Georgenthal gefunden wurden. Bei Forschungsausgrabungen am Bromacker sind seit 1974 fast 50 Skelette und Teilskelette von mindestens 13 verschiedenen Ursaurier-Arten geborgen wurden.

Die GeoRoute 6 verläuft sowohl von Georgenthal als auch von Tambach-Dietharz aus bis zur Fundstelle am Bromacker nahe dem Lohmühlenmuseum. Der 4,5 km lange Abschnitt von Georgenthal aus nimmt Besucher mit auf eine Zeitreise durch 100 Millionen Jahre Erdgeschichte. Von den Dinosauriern der frühen Jura- und der späten Trias-Zeit, zu den Flossenechsen des Muschelkalkmeeres, den Handtieren der Buntsandstein-Zeit führt der Pfad bis an die Ursaurier-Fundstätte des Unteren Perm am Bromacker.

Der 2017 neu entstandene Abschnitt der GeoRoute zwischen Bromacker und Tambach-Diethartz (3km) zeigt an 6 Stationen die spannende Arbeit der Paläontologen, von der Bergung und der Präparation der Fossilien bis zur Rekonstruktion der ausgestorbenen Tiere.

Alle GeoRouten auf einen Blick

  • GeoRoute 1 – Große Haderholzroute
  • GeoRoute 2 – Panoramaroute
  • GeoRoute 3 – Burgenroute
  • GeoRoute 4 – Apfelstädt-Jacobsweg-Route
  • GeoRoute 5 – Seebergroute
  • GeoRoute 6 – Saurier-Erlebnispfad
  • GeoRoute 7 – Friedrichrodaer Bergbaupfad
  • GeoRoute 8 – Tabarzer Vulkansteig
  • GeoRoute 9 – Wanderung über die tropische Ruhlaer Insel
  • GeoRoute 10 – Naturlehrpfad Am Breitenberg
  • GeoRoute 11 – Thüringer Rohstoffpfad
  • GeoRoute 12 – Brotteröder Kindertour
  • GeoRoute 13 – Flusstour Leina
  • GeoRoute 14 – Kleinschmalkalder Vulkansteig
  • GeoRoute 15 – Flusstour Apfelstädt
  • GeoRoute 16 – Bergbaupfad Trusetal
  • GeoRoute 17 – Geo- und Genussweg „Vom Bier zur Bratwurst“
  • GeoRoute 18 - der Mühlsteinweg

Details zu allen GeoRouten erfahren sie in der Geopark-Broschüre, welche in der Touristinformation Ruhla erhältlich ist oder auf der Website des Geoparks